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ECQmed©
Ärzte
im Management werden zunehmend an Schnittstellen eingesetzt,
an denen sowohl ärztliche Kompetenz als auch Wissen aus
den Bereichen wie Betriebswirtschaft, Gesundheitsökonomie,
Elektronische Datenverarbeitung (EDV) gefragt sind. Ein Grossteil
dieser neu geschaffenen Stellen wird mit Medizin-Controlling
beschrieben. Das Tätigkeitsprofil dieser "Medizin-Controller"
geht aber weit über Fragen des Controllings hinaus. Das
Kürzel ECQMed© steht für ein Tätigkeitsprofil,
das man auch mit ECQ-Manager beschreiben könnte. Es ist
ein Buchstabenspiel, wobei die Buchstaben sowohl für
Aufgabenbereiche (E - EDV; Q - Qualität; M -Management; Med - in der Medizin)
als auch für Themen (E - Elektronische
Patientenakte) stehen können. |
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Das
Berufsbild des Medizin-Controllers (Medical Controller)
Zur Zeit entwickelt sich eine neue Profession für Ärzte,
nämlich die des Arztes als Medizin-Controller. Das Berufsbild
des Medizin-Controllers ist allerdings noch nicht gefestigt.
Bei der Entwicklung des Berufsbildes hat die GMDS und hier
die Sektion Medizin-Controlling eine tragende Rolle übernommen.
Im
wesentlichen wird das Berufsbild durch drei Säulen geprägt:
1. Theoretische Grundlagen des betriebswirtschaftlichen Controllings
2. Veröffentlichungen über ein eigenständiges
Anforderungsprofil zum Medizin-Controlling (Literaturhinweise)
3. Reaktionen des Gesundheitsmarktes auf die zunehmende Ökonomisierung
der Medizin
Der letzte Punkt ist ein pragmatischer Ansatz. Wie reagieren
die Krankenhäuser auf die wachsenden Anforderungen? Welche
Anforderungen werden an Medizin-Controller gestellt und auf
welchen Positionen werden diese eingesetzt? Diese Fragestellung
war Bestandteil einer Studie (Jörg Eckardt: Der Arzt
im Management, Anforderungsprofil anhand einer Analyse der
Stellenausschreibungen der Jahre 1994 bis 2000), als Zusammenfassung
erstveröffentlicht auf dem 2. Bundestreffen Ärztlicher
Qualitätsmanager am 4.11.2000 in Hannover.
Das Berufsbild wird geprägt werden in Abhängigkeit
von den Antworten zu folgenden Fragestellungen:
1. Anforderungen (Ausbildung und Kompetenzen)
2. Tätigkeitsprofile (inhaltliche Ziele)
3. Plazierung im Organigramm |
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Rahmenbedingungen
mit Konsequenzen
Wodurch
wurden die vergangenen 10 Jahre in den Krankenhäusern
geprägt?
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Demographie
- steigende Lebenserwartung
- sinkende Geburtsraten |
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Epidemiologie
- steigende Inzidenz von Erkrankungen der Haltungs- und
Bewegungsorgane |
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höhere
Leistungsdichte (Verweildauerkürzung bei gleichzeitig
höheren Fallzahlen) |
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Leistungsverdichtung
in der Medizin (entsprechend der wachsenden Möglichkeiten) |
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hoher
ökonomischer Druck |
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hohe
Erwartungshaltung bei den Patienten (aufgrund von Informationen
in der Presse und zunehmend durch das Internet, "der
mündige Patient") |
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Integrierte
Versorgung |
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Einführung
neuer Vergütungssysteme |
Wie
haben die Krankenhäuser darauf reagiert?
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Aufgabe
als komplexe Managementaufgabe unter Nutzung aller Möglichkeiten
um Effektivität und Effizienz zu steigern |
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Integration
des Gesundheitswesens in die Entwicklung der Informationsgesellschaft |
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EDV-Unterstützung
(KIS, KAS, MIS etc) |
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Managementmethoden
(OE, QM, Balanced Scorecard etc) |
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Kostendämpfung
mit Hilfe von Prozessoptimierung und Controlling-Instrumenten |
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Telematik
im Gesundheitswesen (Telemedizin, elektronisches Rezept,
elektronische Patientenakte [EPA], Patienteninformationssysteme |
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Evidence
based Medicin (EbM), Leitlinien, Guidelines |
Mit
all diesen Massnahmen wurde in die bisher abgeschottete Integrität
der Medizin eingegriffen.
Es entstanden nach und nach Schnittstellen mit einem
hohen Kommunikationsbedarf zwischen der Medizin einerseits
und den Bereichen EDV und Betriebswirtschaft auf der anderen
Seite. Jede dieser drei Welten pflegt ihre eigene Sprache,
verfügt über ein eigenes Know how.
Der Medizin-Controller übernimmt an diesen Schnittstellen
die Funktion eines Dolmetschers. |
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